Ein Puzzle aus tausend Teilen

«Gut und gemeinsam älter werden», lautet der Leitsatz der Alterspolitik im Kanton Basel-Stadt. Projektleiter Patrick Stirnimann erläuterte den Pantherinnen und Panthern am 6. Januar 2025, was im Einzelnen unter dieser «Vision» zu verstehen ist.

«Am Rheinknie prägen positive Bilder den Umgang der Generationen miteinander.» So steht es zuoberst in der «Vision: Gut und gemeinsam älter werden», die der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt im Oktober 2020 beschloss, und deren Umsetzung im begonnenen Jahr 2025 beendet werden soll. Wobei Patrick Stirnimann – seit eineinhalb Jahren Koordinator Alterspolitik im Gesundheitsdepartement Basel-Stadt – sogleich klar machte, dass es einen Abschluss in diesem Bereich nicht geben kann. Themen verändern sich, gewinnen oder verlieren Aktualität, neue kommen hinzu.

An erster Stelle: Problem Einsamkeit

Gewandt und gut verständlich führte Stirnimann durch die zehn Bereiche des Umsetzungsplans. An dessen erster Stelle steht: «Soziale Teilhabe fördern – Soziale Isolation verhindern» – also Bekämpfung der Einsamkeit im Alter. Die weiteren Punkte sind: Schutz vor Ausschluss und Benachteiligung – Arbeitsmarktfähigkeit – Wohnen – Wertschätzung für betreuende Angehörige – Beziehungen zwischen den Generationen positiv gestalten – queer altern – Autonomie bis ins hohe Alter – gesunde Stadt.

Es ist nicht so, dass es in Basel-Stadt nun ein Amt gäbe, das sich sämtlicher Altersprobleme annehmen könnte. Vielmehr sind unzählige Stellen und Personen in Massnahmen und Projekte involviert, die zur Umsetzung der grossen Vision beitragen – ein Puzzle aus tausend Teilen.

Deshalb bringt es auch wenig, die einzelnen Teile hier aufzuzählen. Wer Information im Detail wünscht, besuche die Website www.alter.bs.ch.

Digitalisierung macht Sorgen

Die Ausführungen von Patrick Stirnimann wurden vom rund hundertköpfigen Panther-Publikum mit grossem Interesse positiv zur Kenntnis genommen. Kritisch angemerkt wurde allerdings eine Digitalisierung öffentlicher Dienste, die auf Menschen mit wenig Computer-Praxis kaum Rücksicht nimmt. Insbesondere die Steuererklärung macht grosse Sorgen. Es muss weiterhin eine Möglichkeit geben, seine Steuerdaten auf Papier einzureichen. Die Dachorganisation 55+, zu der die Grauen Panther gehören, hat in dieser Sache bei Finanzdirektorin Tanja Soland interveniert. Nicht zuletzt geht es hier um den erwähnten Punkt «Schutz vor Ausschluss und Benachteiligung».

Als Anliegen der Grauen Panther nahm Patrick Stirnimann das Thema Sterbehilfe entgegen. Überdies wurde gewünscht, die wichtigsten Adressen für Auskünfte zu Altersfragen übersichtlich aufzulisten. Dies soll demnächst auf www.grauepanther.ch und in der Vereinszeitschrift Pantherpost geschehen.

Bemängelt wurde, dass an dieser Veranstaltung nur vom Kanton Basel-Stadt die Rede war. Doch sind die Verhältnisse im Landkanton mit seinen 86 Gemeinden eben ganz andere. Dennoch laufen die Kontakte zwischen den Kantonen – nicht zuletzt, dank den Grauen Panthern, deren Vorstandsmitglieder mit beiden Regierungen und Verwaltungen im Kontakt stehen.

Max Gautschi, der den Anlass vorbereitet hatte und moderierte, gab den Anwesenden einen Denkanstoss mit auf den Weg: «Es ist toll, dass der Staat sich so engagiert. Aber schliesslich sind wir alle auch Individuen, die denken und entscheiden können, was sie in Anspruch nehmen wollen und was nicht.»

Heinz Weber

Bildlegende: Patrick Stirnimann
Projektleiter und Koordinator Alterspolitik im Gesundheitsdepartement Basel-Stadt

Foto hw